Langwedeler Jungs düsen nach Uesen

Langwedeler Jungs düsen nach Uesen

02.04.2024

Kein Spiel für Nichtschwimmer

Die Wolken verdunkelten und selbst die tollkühnsten E-Bike-Fahrer ließen ihre neonfarbenen Softshelljacken in der Garderobe hängen, um sich im wohlig warmen Nissan Qasqai auf in Richtung Eichenwaldstadion zu machen. Die Heimspielstätte des FSV Langwedel Völkersens sollte an diesem Tag trotz eines Monsuns, durch den Tom Kaulitz nicht einmal für Heidi Klum laufen würde, der Anlaufpunkt zahlreicher fußballbegeisterter Besucher sein.

Dem, der eingerufenen Kommentare nach zu urteilen größtenteils fachfremden Publikum, wurde ein Thriller geboten, der Michael Jacksons ikonische Lederjacke blass Rosé wirken ließ.
Auf einem Geläuf, bei dem der Dicke Michi und seine unbesiegbaren Sieger, bei Rufus Beck persönlich um eine Spielverlegung für die Verteidigung des Teufelstopfes gebeten hätten, war es Gehbruder Grimm, der mit einer märchenhaften Grätsche nach 14 Minuten das Eins zu Null für die Gäste aus der Bronx der Reiterstadt verhinderte.

Dies läutete dann auch das Ende der vorsichtigen Abtastphase der Partie ein und der SVH schaffte es durch ein rassiges Zweikampfverhalten trotz klirrender Kälte eine gewisse Hitzigkeit auf dem gesamten Platz zu versprühen. Für Hansi Hinterseer Stuntdouble und Teilzeit Prolet Milan Heitmann allerdings kein Problem. Mit einem satten Schuss aus 17 Metern teste er Gästekeeper Devid Magel, der jedoch Timo Hildebrand artig seinen Kasten sauber hielt. Angeführt von dem um keine mit einem Gegenspieler sachlich geführte Pro-Contra Debatte  agressiv Leader Jan Luca Rohlfs und seinem beruhigend, wie eine Folge Maischberger wirkendem Partner Louis Gehrke, spielten sich die Langwedeler immer wieder gefährlich in das letzte Drittel der Hönischer, ohne jedoch zwingend gefährlich zu werden. Die Gäste, welche wie ein Eldorado für Akademiker und Menschenfreunde wirken, besannen sich phasenweise darauf, einen solch zerstörerischen Terrorfußball zu spielen, dass Thomas Haldenwang zur Halbzeit bei Henrik Früchtenicht anrief, um nach den Rechten zu fragen.

Im zweiten Spielabschnitt waren Highlights Mangelware und so ging ein Raunen durch die Hand gezählten 426 Zuschauer, als Tobias Bischoff, der im
Regen Völkersens mehr und mehr aussah, wie Jogi Löw 2014 in Recife gegen die USA, einen unhaltbar wirkenden Distanzschuss mit dem Fuß parierte.

Kurz vor Schluss war es dann Jan Simon Schorling der sich auf der rechten Außenbahn schneller davon machte als nach Abpfiff und eine traumhafte Flanke auf den frei stehenden Jan Ole Ernst schlug. Schade nur, dass dieser sich die Möglichkeit eines Elfmeterschießens vor Freunden und Familie nicht nehmen lassen wollte und den Ball mit dem mittelmäßig frisierten Haupthaar nur touchierte.

Nachdem Henric Hollatz, der Mann mit dem dritt kompliziertesten Vornamen Mitteleuropas nach Ulf und Daniel (liebe Grüße an die Verdener Kreiszeitung und den Weserkurier), noch einmal 27 Meter durch das Mittelfeld rutschte und dabei 3-6 Gegenspieler umsäbelte gab es noch eine letzte Freistoßmöglichkeit für die Vurus-Elf. Dieser landete zum Glück auf dem Dach des Teslas der Familie Schwarz, sodass einem alles entschiedenen Elfmeterschießen nichts mehr im Weg stand.

Ein menschlicher Körper beheimatet im Regelfall Hunderte Milliarden von Nerven; die 5 Schützen des FSVs zeigten an diesem Montagnachmittag jedoch keine einzige von Ihnen. Der sonst mit einer magellosen Partie brillierende Gästetorwart war zwar an einigen Schüssen mit den Fingerspitzen dran, konnte jedoch keinen Treffer verhindern. Als dann der letzte Schütze auf seitens der SVH antrat und das zweite Mal an diesem Tag das Dach des Vehikels der Familie Schwarz in Mitleidenschaft zog, war es geschafft.

Als Langwedels Trainer Sascha Lindhorst nach dem Spiel auf der Presskonferenz von einem übermotivierten ESPN Reporter gefragt wurde: „You‘re in the finals, whats the story are you not happy? Or you only half happy or..“ entgegnete der Erfolgscoach mit eisernen Blick: „What's there to be happy about? The job's not finished. Is the job finished? I don't think so."

Damit sollte die Marschroute für das Finale klar gesetzt sein.


Dort heißt es dann am 01. Mai, nur einen Tag nachdem Darius Böhlke Scheine anstatt der traditionellen Steine durch die Kaufhäuser Berlins fliegen lassen wird, am Uesener Sportplatz die letzte Hürde auf Richtung unzähliger Liter Freibier gegen die Final-Veteranen vom TSV Lochberg zu nehmen.
 
Wir freuen uns.

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